Cherubinis geistliche Musik aus meiner Edition ist am 28. Juni in Kulmbach erklungen

Cherubinis geistliche Musik aus meiner Edition ist am 28. Juni in Kulmbach erklungen

Es war eine große Freude, als ich erfuhr, dass im Abschlussprüfungskonzert (Dirigieren) der Hochschule für evangelische Kirchenmusik Bayreuth zwei Werke Luigi Cherubinis aus meiner Edition erklingen sollen. Unter dem Motto „Jauchzet Gott in allen Landen“ wurden am 28. Juni 2018 in der Katholischen Kirche St. Hedwig in Kulmbach Johann Sebastian Bachs gleichnamige Kantate BWV 51, Gabriel Faurés Requiem op. 48 in der Frühfassung von 1889 sowie Cherubinis Inclina, Domine für Sopran, Chor und Orchester und Tantum ergo in B-Dur für fünfstimmigen Chor und Orchester aufgeführt. Unter dem Dirigat von Maximilian Leindecker, Anne Barkowski (Inclina, Domine), Tobias Kraft (Tantum ergo) und Sabine Behr musizierten der Kammerchor der HfK Bayreuth und der Katholische Kirchenchor Kulmbach, die Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach sowie die Solisten Andrea Chudak und Georg Streuber.

Beide Werke Cherubinis habe ich im Oktober 2017 im Rahmen meines Projektes „Ein Dorf singt“ mit meinen Langenbernsdorfer Chören, Andrea Chudak und der Vogtland Philharmonie zur zeitgenössischen Erstaufführung gebracht. Es war mir eine Freude, sie nun erstmals auch als an der konkreten Aufführung Unbeteiligter hören zu können. Die Schönheit beider Werke konnte ich so ganz neu entdecken. Umso mehr erfreute ich mich an den schönen Koloraturen von Andrea Chudak, mit der ich seit 2010 immer wieder gerne zusammenarbeite; schon in sechs Projekten mit neun Konzerten standen wir nun gemeinsam auf der Bühne. Das Publikum, das Orchester, die Chormitglieder und sogar die Dirigenten versetze sie mit ihren atemberaubenden Kadenzen in Inclina, Domine ins Staunen. Aus Cherubinis handschriftlicher Partitur geht hervor, dass die Solistin eine Minute lang zu improvisieren hat. Andrea Chudak brachte es auf knapp 1:30 und fesselte alle im Kirchenraum. Damit muss Cherubini gerechnet haben, reißt er doch mit Beginn des zweiten Satzes alle jäh aus ihrer Andächtigkeit ob dieser herzzerreißend-flehenden Bitte, die Cherubini hier nicht nur einfach vertont, sondern geradezu in Szene gesetzt hat.

Mehr zu dem Konzert gibt es in meiner Rezension zu lesen, die in Cherubiniana 7 im Jahr 2019 erscheinen wird.