Distanzierung von der Petition „Luigi Cherubini torni in Italia, a Firenze!“

Distanzierung von der Petition „Luigi Cherubini torni in Italia, a Firenze!“

Die Initiatoren der o. g. Petition – der Dirigent Riccardo Muti, der Bürgermeister von Florenz Dario Nardella und der Leiter des Maggio Musicale Fiorentino Cristiano Chiarot – und ihre Unterstützer setzen sich dafür ein, die sterblichen Überreste Luigi Cherubinis vom Pariser Friedhof Père Lachaise, wo Cherubini 1842 beigesetzt worden ist, in seine Geburtsstadt Florenz zu überführen. Luigi Cherubini mag als Italiener geboren worden sein. Gestorben ist er jedoch als Kosmopolit. Da er den Großteil seines Lebens in Paris verbracht hat, dort seine meisten Werke entstanden sind und er in der französischen Hauptstadt seine wichtigsten Positionen innehatte, wurde er folgerichtig auch dort bestattet. Darüber hinaus gibt es kein schriftliches Zeugnis aus Cherubinis Hand, das seinen ausdrücklichen Wunsch bekräftigen würde, nicht in Frankreich bzw. explizit nur in Italien bestattet werden zu wollen. Des Weiteren spiegelt sich in der Begründung dieser Petition zumindest beiläufig ein nationalistischer Gedanke wider. Dies steht dem Wesen des Europäers Luigi Cherubini diametral entgegen: Seine Heimat ist nicht allein Florenz, sondern es sind seine Wirkungsstätten und die Bühnen in ganz Europa. An der Legitimität seiner letzten Ruhestätte besteht daher kein Zweifel.

Lassen Sie Luigi Cherubini, der ein halbes Jahrhundert lang französischer Staatsbürger war, in Frieden ruhen – und zwar in Paris! Ich distanziere mich hiermit ausdrücklich vom Geist und Gegenstand dieser Petition!

Auf meiner ersten Reise nach Paris im Februar 2017 besuchte ich das Grab Luigi Cherubinis auf dem Père Lachaise.