Festschrift Helen Geyer zum 65. Geburtstag an ungewöhnlichem Ort übergeben
Am 1. August 2018 wurde Prof. Dr. Helen Geyer 65 Jahre alt. Aus diesem Grund haben meine Kollegin Elisabeth Bock und ich über zwei Jahre lang an der Herausgabe einer Festschrift gearbeitet. Neben neun Grußworten konnten wir Beiträge von insgesamt 26 Autorinnen und Autoren in dem Buch versammeln. Alle Beitragenden ehren somit ihre langjährige Professorin, Doktormutter, (internationale) Kollegin und / oder Freundin. Das Buch mit dem vollständigen Titel Denn Musik ist der größte Segen... Festschrift Helen Geyer zum 65. Geburtstag und der ISBN 978-3-89564-190-9 erschien im Studiopunkt-Verlag – natürlich gab es bisher noch keine Werbung, da das Projekt unter strengster Geheimhaltung stand.
Die Jubilarin machte es uns nicht leicht. Schon vor langer Zeit hat sie angekündigt, dem Geburtstagstrubel zu entfliehen und sich auf ein einsames Bergdorf im Tessin zurück zu ziehen. Der Entschluss ihr nachzureisen und das Buch am Geburtstag persönlich zu übergeben stand schnell fest. Mit der Hilfe einiger Nachbarn und Freunde ließ sich ihr Aufenthaltsort immer weiter eingrenzen, bis er schließlich identifiziert wurde. Nach unserer Anreise am Vortag und der Vergewisserung, dass das thüringische Auto tatsächlich auf dem Parkplatz steht, machten wir uns am 1. August von unserer Unterkunft ein Stück talabwärts auf zu den abgeschiedenen Hütten. Einer Familie, die ebenfalls dort Urlaub machte, zeigten wir das Foto der Jubilarin: „Ja, die wohnt dort drüben…“ So war gleich der erste Versuch ein Treffer. Wir klopften, die Tür ging auf und vor uns stand eine sichtlich fassungslose und zutiefst gerührte Helen Geyer.
Nach einem Gläschen Prosecco, mit dem der Schock überwunden werden sollte, überreichten wir ein kleines Päckchen mit dem Hinweis, wir wüssten ja, dass sie gern lese und deshalb hätten wir eine Kleinigkeit mitgebracht. Nichts ahnend packte sie das Geschenk aus und der überwunden geglaubte Schock schlug umso härter noch einmal zu. Damit hatte sie nicht gerechnet. So verbrachten wir den Tag bis in die Nacht hinein gemeinsam und mussten uns immer wieder von der sich nur sehr langsam wieder besinnenden Jubilarin sagen lassen: „Ihr habt nicht mehr alle Tassen im Schrank.“ Wir haben also alles richtig gemacht 😉
Inhaltsverzeichnis
GRUSSWORTE
Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff
Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten des Freistaates Thüringen und Chef der Staatskanzlei
Prof. Dr. Christoph Stölzl
Präsident der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
Prof. Dr. Steffen Höhne
Dekan der Fakultät III der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
Prof. Dr. Tiago de Oliveira Pinto
Direktor des Instituts für Musikwissenschaft Weimar-Jena
Prof. Dr. Christine Siegert
Stellvertr. Vorsitzende der Internationalen Cherubini-Gesellschaft e. V.
Gerd Amelung
Stellvertr. Vorsitzender der Academia Musicalis Thuringiae e. V.
Prof. Dr. Michael Matheus
Vorsitzender des Deutschen Studienzentrums in Venedig
Prof. Dr. Peter Nenniger
Präsident der Humboldt-Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst und Bildung e. V.
Prof. Dr. Wolfgang Hirschmann
Präsident der Mitteldeutschen Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e. V.
Elisabeth Bock & Michael Pauser
Vorwort
BEITRÄGE
Claus Fischer
„Güldene Hände“ – Eine Musikwissenschaftlerin mit einer Mission
Michał Bristiger †
„Ich“, „Du“, „Wir“
ITALIEN
Sabine Meine
Auch ich in Italien. Gelebter Kulturtransfer als Karrieresprungbrett
Joachim Kremer
„…in Italien mich in der Music besser zu qualificiren…“ − Die Studienreise des Stuttgarter Organisten und Kapellmeisters Johann Georg Christan Störl nach Wien und Italien in den Jahren 1701–03
Francesco Cotticelli
Prolegomeni a Pietro Napoli Signorelli
Teresa Maria Gialdroni
Cantatas on Mary Magdalene, a Sinner and Holy Woman
Massimo Ossi
Heinrich Schütz and Italian Aesthetics in Venice
CHERUBINI
Bella Brover-Lubowsky
“Cum Sancto spiritu”: Giuseppe Sarti as Cherubini’s Counterpoint Teacher
Giada Viviani
Problematiche della ricezione della Faniska nella letteratura scientifica
Christine Siegert
Ein neuer Cherubini-Brief und Neues zu einer alten Arie: zwei Miszellen
Michael Pauser
Cherubini ist der bessere Bach!? Philipp Spittas Gutachten über den Cherubini-Nachlass
OSTEUROPA
Alexandra Patalas
The Inventory of the Krakow Bookseller Franz Jakob Mertzenich. A Testimony of the Presence of Italian Music in Poland ca. 1600
Maria Stolarzewicz
„Das Lied wird bleiben“. Gedanken zur polnischen Nationalliteratur um 1830 inspiriert durch Goethes Kontakte mit polnischen Autoren
Jascha Nemtsov
„Die Verschmelzung der zwei Kulturen“: Michail Gnesin und seine Oper Die Jugend Abrahams
Kiril Georgiev
Streiflichter durch die Anfänge der Wagner-Rezeption in Russland
DEUTSCHLAND
Christian Märkl
Eine neue Torgauer Walter-Handschrift? Studien zu bislang unbekannten Stimmbüchern der Herzogin Anna Amalia Bibliothek mit Psalmkompositionen Johann Walters und Ludwig Senfls
Franz Körndle
Die Jesuiten in München und die Oper
Erich Tremmel
Die „Litui“ in O Jesu Christ, meins Lebens Licht BWV 118, oder: Die Entmystifizierung eines nur scheinbaren Mysteriums
Undine Wagner
Kirchenmusik im thüringischen Nessetal – Streiflichter auf den Notenbestand Goldbach
Rainer Bayreuther
Joachim Raffs König Alfred und die nationale Bewegung in Deutschland
Christian Storch
Virtuosenkonzerte in den deutschen Siedlungskolonien in Santa Catarina (Brasilien) um 1900
Albrecht von Massow
Zwischen materieller und geistiger Existenznot – Das moderne Oratorium
MUSIKTHEATER
Michał Bristiger †
Zweite Bühne
Stefan Alschner
Strindberg und Wagner – Das Kammerspiel Spök-Sonaten als Ring-Groteske
Birgit Johanna Wertenson
Bloß keine Angst! Mit Kassandra durch die Musikgeschichte (1641–2000)
Lorina Strange
„An experimental work“ – Benjamin Brittens Interpretation von Claudio Monteverdis Il Combattimento di Tancredi e Clorinda
Michael Klaper
Alban Bergs Lulu und der Film
ANHANG
Register
Bibliographie Helen Geyer